Thomas Frahm: Die beiden Hälften der Walnuss. Ein Deutscher in Bulgarien.

Umschlag vorn Walnuss160 S., gebunden mit Schutzumschlag, 22,00 €
ISBN 978­-3­-7357­-8652­-4

Erscheinungstermin: März 2014

 

Kurztext zum Buch:

In fünfzehn Texten kratzt der Autor an Vorurteilen über Bulgarien und am Blattgold touristischer Sehenswürdigkeiten, um freie Sicht auf das verborgene Leben, die komplexen Zeitschichten, die Traditionen, Brüche und mentalen Verwerfungen Bulgariens zu erhalten.

 

Inhalt

• Geistige Anreise
• Kleine Physiognomie oder Vom Ja­ und Nein­Sagen
• Wie europäisch ist Bulgarien?
• Sinn und Sinne der Sprache
• Die beiden Hälften der Walnuss
• Martenitsi (Deutung des bekanntesten bulgarischen Brauchs)
• Bulgarischer Humor
• Die ausgebreiteten Arme der Bogoroditsa
• Wirklichkeit ist Verhandlungssache
• Eine Welt vor dem Geld
• Bulgarien könnte ein Fest sein
• Die Wende kommt noch
• Dialoge mit Pescho (Interkultureller Schwank)
• Heimfahrt (Eine Busfahrt von Bulgarien nach Deutschland)
• Als Deutscher in Bulgarien

Pressestimmen

Bulgarien? Wie geht es dort zu? Gäbe es da nicht einen Deutschen, der dort lebt und sich darum kümmert, dann wüssten wir rein gar nichts. Er heißt Thomas Frahm und lebt seit vierzehn Jahren in Sofia. Jetzt hat er vierzehn Texte über seine Wahlheimat in einem Buch vereinigt. In aller Kürze erfahren wir darin alles über Geschichte und Gegenwart eines Landes, das, wie so viele Länder auf dieser Welt, erhebliche Schwierigkeiten mit der Moderne hat. Wir im reichen Westen werten diese Schwierigkeiten gerne als Fehler, entweder als Versagen der jeweiligen, sich nicht nach Wunsch Entwickelnden oder als die ewige Schuld des Westens, der als Urheber der Moderne in erster Linie als Verursacher aller denkbaren Schattenseiten gesehen wird. Durch das Dickicht der Klischees und Vorurteile arbeitet sich der Autor mit einem abwägenden, präzisen, im besten Sinn ethnologischen Blick. Es gelingt ihm, wie ich meine, auf das Beeindruckendste, der bei näherer Betrachtung doch unübersichtlichen Realität gerecht zu werden. Vor allem aber vermag er die Fülle der Erfahrungen, der Eindrücke und des angelesenen Wissens literarisch zu bewältigen. Der Genuss bei der Lektüre ist dergestalt, dass einem zuletzt das Büchlein viel zu kurz geraten erscheint. Denn wie unbedeutend dieses Bulgarien aus irgendeiner weltpolitischen Sicht auch immer sein mag – es ist ein unverwechselbares Stück Welt mit ebensolchen Menschen darin, und so etwas ist immer interessant, wenn es einem jemand richtig erzählt. Thomas Frahm kann das vorzüglich, weshalb ihm viele Leser folgen sollten.

Wiener Zeitung

 

Thomas Frahm […] verfällt nicht in Klagen darüber, dass Bulgarien der­art ignoriert wird. Sondern unternimmt schlicht einen Versuch der Aufklärung. Er erzählt von Gastfreundschaft und Großmannssucht, Minderwertigkeitsgefühlen und Improvisationstalent. Und leitet seine Beobachtungen von den Umständen ab, unter denen Bulgaren leben. […] Thomas Frahm hat sich eine kritische Distanz bewahrt zu seiner zweiten Heimat (die zu seiner ersten ist nicht geringer), aber er weiß eben viel mehr über Bulgarien als die meisten Deutschen.

Süddeutsche Zeitung

 

Bulgarien scheint für die meisten Westeuropäer gleich neben der Achse des Bösen zu liegen und wird fast ausschließlich mit Korruption, Sinti und Roma, Kriminalität, Armut sowie Schattenwirtschaft assoziiert.

Frahm knackt in seinem kurzweiligen Buch diese und einige andere Nüsse: Er erläutert das Nicken der Nein sagenden Bulgaren und das Kopfschütteln der Ja sagenden mit dialektischer Finesse und schildert die Geschichte des Landes als eine Ausplünderung erst durch Besatzer, dann durch die eigenen Eliten, weshalb der Balkanstaat weder gesell­schaftlichen Wohlstand ansammeln noch ebensolche Institutionen sta­biler Art ausbilden konnte. […] Sein eigenes Geld oder doch hoffentlich das nichtmonetäre Äquivalent verdient Frahm als Journalist und Über­setzer. Einige Autoren, unter ihnen der bulgarische Epiker Vladimir Za­rev, dürften von seiner Eloquenz und seinem Witz enorm profitiert haben. In dieser Sammlung von Aufsätzen legt Frahm beidem kaum Fesseln an: Vom Witz gelangt der Schelm mühelos zu Kant, vom Erleb­nis zu soziologischen Klassikern, von Gesprächen mit Klempnern und Künstlern zur Historie.

Neue Zürcher Zeitung

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